Universalgesetze der Welt oder menschliche Denkmuster?

George Johnson Werk „Denkmuster“ (1997) ist von der zentralen Frage motiviert, ob unser Weltbild Gesetzen dieser Welt oder eher Gesetzen unserer Wahrnehmung (und Verarbeitung) davon folgt. Im letzteren Fall, wäre auch die Wissenschaft ausschließlich eine kulturelle Leistung, ähnlich mythologischer Welterfassungen, jedoch mit anderen Methoden unseres Gehirns. Entdeckt die Wissenschaft also, oder konstruiert sie, oder ist es ein Zusammenspiel davon? Ich denke, auch wenn diese Frage wichtig sein kann, ist es nicht primär relevant, wie die Welt an sich ist, sondern wie sie uns erscheint und wie sie für uns funktioniert. Absolute Aussagen über die Welt stehen in der Regel ohne Kontext. Relative Aussagen aber können in Bezug zum Menschen stehen.

Natürlich geht die Wissenschaft von der Annahme einer objektiven Welt aus. Und sie hat genügend Evidenzen dafür – immerhin funktioniert die wissenschaftliche Methode, wenn auch nur unter ihren Prämissen, Regeln und Bedingungen. Beim „Kartographieren“ der Welt mittels Wissenschaft erhalten wir nur relativ wenige Evidenzen und füllen die dunklen Stellen mit Extrapolationen aufgrund von Annahmen (siehe die von Theorien benötigten Teilchen, wie Quarks, Neutrino, Higgs-Boson usw). Als Beispiele der Lücken und Grenzen der Wissenschaft bringt Johnson u.a. die Quanten-, String- und Komplexitätstheorie. Und oft genug bringen Evidenzen der Welt die „geordneten Strukturen der Wissenschaft durcheinander“, auch wenn sie mit Meßmethoden erfasst werden, die wiederum auf Annahmen setzen.

Ein Beispiel für die notwendige Anpassung der Fundamente unseres Wissenschaftsgebildes ist das Konzept der Information. Ist es mit Materie – Energie und Masse – verknüpfbar, oder muss es als Perspektive darauf angesehen werden? Aber das ist eine Geschichte, die James Gleick in seinem Werk erzählen wird.

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